RECEP TAYYIP ERDOĞAN – STAATSPRÄSIDENT DER TÜRKEI SEIT 28. AUGUST 2014

(C) Andrea Morawe

Solange er an der Macht ist, kann die Türkei nicht Mitglied der Europäischen Union werden!

>>Noch ist es nicht zu spät, dass sich Europa vor dem Verlust seiner über Jahrhunderte gewachsenen kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Erfolge sowie geistigen Freiheiten schützen kann. Wir Europäer brauchen im zweiten Jahrtausend nach Christus keine neue politische Ordnung und keine Staatsreligion, die uns zurück-werfen würden in die Zeit vor der Französischen Revolution.<<

(Auszug aus dem Buch „Erdogan – Ein Meister der Täuschung“ von 2011)

>>Vor dem Regierungsantritt versprachen Erdoğan und seine AKP im März 2003 nicht nur den türkischen Bürgern, sondern auch der EU eine grundlegende und nachhaltige Verbesserung der türkischen Verhältnisse. Die türkische Demokratie sollte gestärkt, die Wahrung der Menschenrechte sollte garantiert, und die türkischen Gesetze sowie das türkische Justizsystem europäischen Standards angepasst werden. Die türkische Marktwirtschaft sollte für ausländische Investoren geöffnet, die wirtschaftliche und der finanzielle Situation in der Türkei verbessert und die soziale Sicherung der Arbeitnehmer auf europäisches Niveau gebracht werden. Auch die Religionsfreiheit sollte garantiert werden. Erdoğan verstand es perfekt, sich als Welt offenen Politiker und Demokraten – und natürlich als überzeugten Europäer – gegenüber der EU zu präsentieren. …
… Immer mehr zeigt sich, dass Veränderungen, die er in der Türkei herbeigeführt hat und mit den Anforderungen der EU begründet wurden, letztlich nur dazu dienen, seine Macht immer weiter auszubauen. Die Entwicklung in der Türkei sollten Europäer deshalb als ein Lehrstück dafür ansehen, auf welches Risiko sie sich einlassen, wenn sie die Türkei mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten und heutigen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan an der Spitze zu einem vollwertigen Mitglied der EU machen würden.<<

WAS IST GESCHEHEN SEIT  RECEP TAYYIP ERDOĞAN
STAATSPRÄSIDENT DER TÜRKEI WURDE?

Lesen Sie nachfolgend eine kleine Presseschau mit Auszügen seines Wirkens seit seinem Amtsantritt und beurteilen Sie selbst, ob die Türkei unter Erdoğan der EU beitreten sollte oder nicht.

PRESSESCHAU

Eine chronologische Übersicht von 1. September bis heute:

1. September 2014 – Zeit.de
Korruptionsvorwürfe gegen Erdoğans Sohn werden fallen gelassen

Der Sohn des türkischen Präsidenten Erdoğan wird nicht angeklagt. Die Ermittlungen seien ein Vorwand gewesen, die Regierung zu stürzen, meldet die Staatsanwaltschaft.

Die Korruptionsvorwürfe gegen den Sohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und gegen 95 weitere Verdächtige werden nicht weiterverfolgt. Die Staatsanwaltschaft in Istanbul habe beschlossen, dass es für eine Anklage keine Grundlage gebe, meldeten türkische Medien. Die Ermittlungen seien ein Deckmantel gewesen, um die Regierung zu stürzen.

Die Korruptionsuntersuchungen gegen Bilal Erdoğan und andere Verdächtige waren am 25. Dezember bekannt geworden. Die türkische Regierung ließ danach zahlreiche mit dem Fall befasste Polizisten und Staatsanwälte versetzen.

Der damalige Ministerpräsident und heutige Staatspräsident Erdoğan verdächtigt die Bewegung des Predigers Fethullah Gülen, die Korruptionsvorwürfe lanciert zu haben. Die Regierung ging weiter gegen angebliche Gülen-Unterstützer bei der Polizei vor.
… weiter lesen auf Zeit.de:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-09/tuerkei-korruption-erdogan-ermittlungen-eingestellt

10. September 2014 – Augsburger-Allgemeine
Neues Gesetz
Türkei erlaubt Sperrung von Webseiten ohne Gerichtsbeschluss

In der Türkei kann die staatliche Internetbehörde künftig Websites ohne Gerichtsbeschluss sperren. Ein entsprechendes Gesetz wurde im September 2014 verabschiedet.

Demnach müssen Internetanbieter eine Weisung der Internetbehörde TIB zur Sperrung einer Website innerhalb von vier Stunden umsetzen. Erst dann muss sich die Behörde an ein Gericht wenden, um die Sperrung bestätigen zu lassen. Kritiker werfen der Regierung vor, unliebsame Inhalte im Internet blockieren zu wollen.

… weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine:
http://www.augsburger-allgemeine.de/digital/Tuerkei-erlaubt-Sperrung-von-Webseiten-ohne-Gerichtsbeschluss-id31283807.html

9. Oktober 2014 – Augsburger-Allgemeine
Analyse
Erdoğan treibt ein übles Spiel auf dem Rücken der Kurden

Der türkische Präsident denkt nicht daran, den Verteidigern von Kobane zu helfen. Er verfolgt andere Ziele. Um sie zu erreichen, erpresst er unverhohlen die US-Regierung. „Eine dreckige Politik“ – findet nicht nur Claudia Roth.

Die türkischen Panzer stehen in Sichtweite der syrischen Grenzstadt Kobane, die von der Terrormiliz Islamischer Staat angegriffen wird. Doch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan lässt seine Truppen nicht vorrücken, die kurdischen Verteidiger der Stadt erhalten keine Hilfe. Die Weltöffentlichkeit reagiert mit Unverständnis und Empörung.

Die Kurden jedoch machen Erdoğan zumindest daraus keinen Vorwurf. Sie fürchten nämlich die türkischen Panzer kaum weniger, als den IS. Hätten Erdogans Einheiten erst einmal Kobane unter ihrer Kontrolle, dann, so fürchten sie, wäre es mit der Autonomie, die sie sich im Verlauf des syrischen Bürgerkriegs sichern konnten, rasch wieder vorbei.

… weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine:
http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Erdogan-treibt-ein-uebles-Spiel-auf-dem-Ruecken-der-Kurden-id31617662.html

16. November 2014 – Augsburger-Allgemeine
Entdeckung Amerikas
Erdogan: Muslime haben Amerika entdeckt, nicht Kolumbus

Im Jahr 1492 hat Kolumbus den amerikanischen Kontinent entdeckt – oder nicht? Der türkische Präsident Erdoğan ist sich sicher, dass Muslime dem italienischen Seefahrer zuvor kamen.

Nicht Christoph Kolumbus, sondern Muslime haben Amerika entdeckt. Das glaubt zumindest der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. „Kontakte zwischen Lateinamerika und dem Islam lassen sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen“, sagte Erdoğan am Samstag in Istanbul in einer vom Fernsehen übertragenen Rede während eines Gipfeltreffens mit lateinamerikanischen Muslimen.

„Muslimische Seeleute erreichten schon 1178 Amerika. Columbus selbst erwähnte eine Moschee auf einem Hügel an der Küste Kubas“, sagte Erdogan. Der Staatschef erklärte sich sogar bereit, an der erwähnten Stelle eine Moschee zu erbauen.

… weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine:
http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Erdogan-Muslime-haben-Amerika-entdeckt-nicht-Kolumbus-id32022512.html

25. November 2014 – Augsburger-Allgemeine
Erdogan: Gleichberechtigung „widerspricht menschlicher Natur“

Frauen und Männer können nach Ansicht des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan im Arbeitsleben nicht vollständig gleichberechtigt sein.

«Sie können eine Frau nicht in die gleiche Position wie einen Mann bringen», sagte Erdoğan laut der Nachrichtenagentur Anadolu bei der Konferenz einer Frauenorganisation. «Das widerspricht der menschlichen Natur.» Das Wesen der Frauen und ihre körperliche Voraussetzungen seien anders als bei Männern.

Frauenorganisationen protestierten auf Twitter gegen Erdogans Äußerungen. Sie riefen unter dem Hashtag #kadinerkekesittir (Frauen und Männer sind gleich) zu Protesten in Istanbul und Ankara für Dienstag auf.

… weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine:
http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Erdogan-Gleichberechtigung-widerspricht-menschlicher-Natur-id32128407.html

27. November 2014 – Spiegel online
Türkischer Präsident Erdoğan über den Westen:
„Sie wollen uns tot sehen“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan beschuldigt den Westen, er wolle nur das Geld der Muslime. „Glaubt mir, sie mögen uns nicht“. Seinen Kritikern attestiert er psychische Probleme.

Der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan hat eine Brandrede gegen den Westen und prowestliche Türken gehalten: Die Fremden hätten es nur auf das Geld der Muslime abgesehen, zitierte ihn die türkische Zeitung „Hürriyet“. „Glaubt mir, sie mögen uns nicht“, sagte er.

„Sie sehen wie Freunde aus, aber sie wollen uns tot sehen, sie mögen es, unsere Kinder sterben zu sehen“, fügte Erdoğan beim Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (COMCEC) in Istanbul hinzu. Die Ausländer hätten es auf Öl, Gold, Diamanten und die billigen Arbeitskräfte in der islamischen Welt abgesehen.

…  weiter lesen auf Spiegel online:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/erdogan-westler-moegen-muslime-nicht-a-1005456.html

28. November 2014 – Augsburger-Allgemeine
Vor Papst-Besuch
Erdoğan attackiert Westen: „Freuen sich über den Tod unserer Kinder“

Wenige Stunden vor dem Besuch von Papst Franziskus sorgt Recep Tayyip Erdoğan erneut für einen Eklat. Der türkische Präsident attackierte den Westen mit drastischen Worten.

Wenige Stunden vor dem Besuch von Papst Franziskus hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan den Westen scharf kritisiert. Die Fremden hätten es nur auf die Reichtümer der Muslime abgesehen, sagte er bei einer Konferenz der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul.

Erdoğan provoziert erneut mit seinen Aussagen

„Die, die von außen kommen, mögen Öl, Gold, Diamanten, billige Arbeitskräfte sowie Gewalt und Streit“, sagte der Präsident am Donnerstag. „Sie scheinen vordergründig unsere Freunde zu sein, aber freuen sich über unseren Tod und über den Tod unserer Kinder.“

…  weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine:
http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Erdogan-attackiert-Westen-Freuen-sich-ueber-den-Tod-unserer-Kinder-id32161607.html

2. Dezember 2014 – Augsburger-Allgemeine
Staatsbesuch
Russland und die Türkei im Gleichschritt gegen den Westen

Die autokratischen Präsidenten von Russland und der Türkei blenden außenpolitische Konflikte systematisch aus. Es geht um lukrative Handelsbeziehungen.

Scharfe politische Gegensätze nicht nur in der Haltung zu Syrien, aber trotzdem: prächtige Beziehungen! Herzlich empfing der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan gestern in Ankara seinen russischen Kollegen Wladimir Putin zu einem eintägigen Arbeitsbesuch in der türkischen Hauptstadt. Beide Länder sind entschlossen, regionalpolitische Differenzen zu ignorieren und sich auf den Ausbau wirtschaftlicher Beziehungen zu konzentrieren. Putins Besuch bot zudem die Gelegenheit, gemeinsam mit Erdoğan gegen den Westen zu stänkern.

Türkei will Russland zur Senkung des Erdgaspreises bewegen

Gleich zehn russische Minister begleiteten Putin. Aus türkischer Sicht ging es bei dem Besuch vor allem darum, die Russen zu einer Senkung des Erdgaspreises zu bewegen. Russland liefert rund zwei Drittel des türkischen Gasbedarfs; die Türkei ist der zweitgrößte Abnehmer von russischem Gas nach Deutschland. Ein wichtiger Grund, warum der sonst nicht um klare Worte verlegene Erdoğan beim Thema Russland auffällig zahm agiert. So kritisierte die Türkei zwar die Annexion der Krim durch Moskau, schloss sich aber nicht den westlichen Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine-Krise an. Die Türkei glaube nicht an die Wirksamkeit solcher Sanktionen, hieß es in türkischen Regierungskreisen. Stattdessen versucht die Türkei, die durch die Sanktionen entstandene Lücke durch eigene Exporte zu füllen.

…  weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine:
http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Russland-und-die-Tuerkei-im-Gleichschritt-gegen-den-Westen-id32201912.html

14. Dezember 2014 – Augsburger-Allgemeine
Erdoğan lässt Gülen-Anhänger und Journalisten festnehmen

In der Türkei wurden bei einer landesweiten Razzia zahlreiche angebliche Regierungsgegner festgenommen worden. Unbekannte hatten die Razzia zuvor auf Twitter bekannt gemacht.

Fast genau ein Jahr nach Bekanntwerden eines riesigen Korruptionsskandals in der Türkei ist die Polizei mit einer andesweiten Razziaandesweiten Razzia gegen Anhänger des regierungskritischen islamischen Predigers Fethullah Gülen vorgegangen. Polizisten durchsuchten am Sonntagmorgen die Redaktion der regierungskritischen Zeitung „Zaman“ in Istanbul und nahm trotz einer Protestkundgebung vor dem Gebäude deren Chefredakteur fest, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.

Türkische Regierung lässt Razzien in 13 Städten durchführen

Insgesamt gab es laut Anadolu Razzien in 13 Städten. Mindestens 25 Menschen seien festgenommen worden, darunter mehrere Mitarbeiter eines Gülen-nahen Fernsehsenders. Insgesamt seien 32 Haftbefehle ausgestellt worden, darunter gegen „Zaman“-Chefredakteur Ekrem Dumanli. Laut Anadolu wird ihnen unter anderem die Bildung einer Vereinigung vorgeworfen, die die Macht im Staate an sich reißen wolle.

… weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine:
http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Erdogan-laesst-Guelen-Anhaenger-und-Journalisten-festnehmen-id32331877.html

26. Dezember 2014 – Deutsche Welle
Erdoğan sieht Türkei bei Pressefreiheit vorn

Mitte Dezember hat die Festnahme zahlreicher Journalisten in der Türkei international Kritik auf sich gezogen. Präsident Erdoğan ficht dies nicht an. Er sieht die Sache ganz anders.

Die Türkei ist nach Ansicht ihres Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan eine Bastion der Pressefreiheit. „Nirgendwo ist die Presse freier als in der Türkei“, sagte das Staatsoberhaupt in einer vom Fernsehen übertragenen Rede auf einer Konferenz in der Hauptstadt Ankara. In der Türkei sei es den Medien sogar gestattet, „Beleidigungen, üble Nachrede, Diffamierungen, Rassismus und Volksverhetzung zu begehen, die nicht einmal in demokratischen Ländern toleriert werden“. Er selbst habe diese Erfahrungen am eigenen Leibe gemacht.
… weiter lesen auf DW:
http://www.dw.de/erdogan-sieht-t%C3%BCrkei-bei-pressefreiheit-vorn/a-18153200

Anmerkung: Die Türkei belegte 2013/2014 Platz 149 auf der Rangliste von Pressefreiheit von insgesamt 180 Ländern!

Auszug aus ROG vom Februar 2015 – >>Die Regierung unter Recep Tayyip Erdoğan übt zum Teil direkten Druck auf die Medien aus. Regierungsmitglieder rufen etwa in Redaktionen an, um zu verlangen, dass regierungskritische Berichte von Webseiten entfernt werden. Während der gewaltsamen Proteste rund um den Gezi-Park 2013 wurden Journalisten sowohl von Demonstranten als auch von Sicherheitskräften gezielt angegriffen. Kaum ein Vorfall wurde strafrechtlich verfolgt. Strenge Internetgesetze ermöglichen das Blockieren kritischer Webseiten. Im März 2014 ließ die Regierung vorübergehend Twitter sperren.<<
Quelle:
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/t%C3%BCrkei/alle-meldungen/meldung/rangliste-der-pressefreiheit-2015-veroeffentlicht/

2. Januar 2015 – FAZ
Erdogans Zorn und Obsession

So sieht Anfang 2015 die „Neue Türkei“ des Recep Tayyip Erdoğan aus: Nicht nur von außen, auch im Inneren lauern überall Feinde. Wie der türkische Präsident jegliche Opposition verfolgen lässt.

Vom Aufbruch des Reformers Erdoğan im Jahr 2002 ist außer dem – inzwischen ebenfalls bedrohten – wirtschaftlichen Aufschwung wenig geblieben. Auf dem Weg nach Europa hat Erdoğan auf halber Strecke kehrtgemacht und die eingeleitete Demokratisierung zurückgenommen. Er islamisierte die Türkei nicht, wie seine Kritiker zunächst befürchtet hatten; er hat nur die autoritären Strukturen, die er vorgefunden hatte, wiederhergestellt und auf sich zugeschnitten.

Mit Erdogans Herrschaftsstil hat sich auch seine Sprache verändert. Als Reformer versprach Erdoğan „Demokratie“ und „Freiheiten“. Heute donnert er seinen politischen Gegnern ein bösartiges „Kenne deine Grenzen!“ (haddini bil!) entgegen. Erdoğan gebraucht keine Wortwendung häufiger. Er macht seinen Gegnern damit klar, wo in der Türkei Erdogans oben ist und wo unten, „wo der Kopf ist und wo die Füße sind“, wie Erdoğan die Demonstranten vom Sommer 2013 belehrte. Eine politische Gleichheit, wie sie für die Demokratie unabdingbar ist, gibt es nicht.
… weiter lesen auf FAZ:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/wie-der-tuerkische-praesident-die-opposition-verfolgen-laesst-13349039.html

19. Januar 2015 – Spiegel online
Erdoğan leitet Kabinettssitzung – auch als Präsident

Recep Tayyip Erdoğan ist nicht mehr türkischer Regierungschef, sondern Staatspräsident. Trotzdem leitete er am Montag die Kabinettssitzung in Ankara. Ein Machtanspruch.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat erstmals seit seiner Wahl zum Staatsoberhaupt eine Kabinettssitzung geleitet und damit seinen Machtanspruch untermauert. Unter Erdogans Vorsitz kamen Ministerpräsident Ahmet Davutoglu und die Minister am Montag im neuen Präsidentenpalast in Ankara zusammen. Erdoğan hat immer wieder deutlich gemacht, dass er als erster vom Volk gewählter Präsident den Regierungskurs mitbestimmen wird.

Die türkische Verfassung gibt dem Präsidenten das Recht, unter seinem Vorsitz das Kabinett einzuberufen. Davon hatten vor Erdoğan aber nur fünf der elf Staatsoberhäupter Gebrauch gemacht, und dann vor allem in Krisenzeiten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu hatte zuletzt vor knapp 15 Jahren Präsident Süleyman Demirel eine Kabinettssitzung in Ankara geleitet.
… weiter lesen auf Spiegel online:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-erdogan-leitet-erstmals-kabinettssitzung-a-1013837.html

25. Februar 2015 – Spiegel online
Gedicht über Erdogan:
Früherer Miss Türkei droht Knast

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan scheint nicht amüsiert zu sein: Weil Merve Büyüksarac im Internet ein Gedicht verbreitete, in dem der Staatschef verspottet wird, droht ihr nun ein Prozess. Ein Staatsanwalt in Istanbul wolle die junge Frau anklagen, teilte der Anwalt von Büyüksarac mit. Das zuständige Gericht habe aber noch nicht entschieden, ob es die Klage zulasse.

Büyüksarac, die 2006 zur Miss Türkei gewählt wurde und jetzt als Designerin und Autorin arbeitet, hatte nach eigenen Angaben per Instagram ein Gedicht aus der Satirezeitschrift „Uykusuz“ (Schlaflos) gepostet. In dem Text mit dem Titel „Ustanin Siiri“ (Das Gedicht des Meisters) geht es um Bestechung. Im Dezember 2013 war gegen Vertraute Erdogans wegen Korruptionsvorwürfen ermittelt worden. Unter Verdacht geriet auch Erdogans Sohn Bilal, der in dem Gedicht namentlich erwähnt wird.

Nachdem Freunde sie aber gewarnt hatten, dass das Verbreiten des Gedichts Probleme mit sich bringen könnte, habe sie es wieder gelöscht. „Ich habe es geteilt, weil ich es lustig fand“, wird sie in der Zeitung „Hürriyet“ zitiert. „Ich hatte nicht die Absicht, Erdoğan zu beleidigen.“
… weiter lesen auf Spiegel online:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-festnahmen-wegen-beleidigung-des-praesidenten-a-1020418.html

6. März 2015 – Tagessschau
Druck auf religionskritische Seiten
Türkei sperrt Website von Charlie Hebdo

Die türkische Regierung hat erneut eine Internetseite zensiert: Nach Medienberichten ließ sie den Zugang zur Website des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo sperren. Vor gut einem Jahr hatten die Behörden Twitter und Youtube blockiert.

Die türkische Regierung hat eine Sperrung der Internetseite des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ durchgesetzt. Auf Antrag der staatlichen Internetbehörde ordnete ein Gericht in Ankara die Sperrung an, wie lokale Medien berichteten. Nutzer in der Türkei erhalten demnach eine Fehlermeldung, wenn sie versuchen, die Adresse aufzurufen.

Die Seite des Satiremagazins gehöre zu Dutzenden Webseiten, deren Sperre die Behörde im vergangenen Monat beantragt habe, weil sie religiöse Gefühle verletzten könnten, berichtete die Zeitung „Hürriyet“. Betroffen ist auch die Internetseite der einzigen Atheisten-Vereinigung in der mehrheitlich muslimischen Türkei.

… weiter lesen auf Tagesschau.de:
http://www.tagesschau.de/ausland/charlie-hebdo-tuerkei-101.html

9. März 2015 – derStandard.at
Erdoğan putzt seinen Premier Davutoglu erneut herunter
Staatspräsident demonstriert, wer das Sagen im Land hat

Beim ersten Mal hat Ahmet Davutoglu ein so langes Gesicht gezogen, dass das türkische Präsidialamt nun auf Livebilder verzichtete: Regierungschef Davutoglu musste am Montag erneut mit seinem Kabinett zu einer Sitzung beim Staatspräsidenten antreten. Dabei hatte Regierungssprecher Bülent Arinç noch nach der ersten achtstündigen Sitzung am 19. Januar versichert, Ministerratstreffen unter Leitung von Staatspräsident Tayyip Erdoğan würden nicht Routine werden.

Am Montag ging es auf Anweisung von Erdoğan um die Verhandlungen mit der PKK, den Verfall der Lira und die Lage in Syrien. Erdoğan wollte damit einmal mehr der Öffentlichkeit wie den Ministern demonstrieren, wer das Sagen im Land hat.

… weiter lesen auf derStandard.at:
http://derstandard.at/2000012702564/Erdogan-laesst-zum-zweiten-Mal-das-Kabinett-antreten

10. März 2015 – Spiegel online
Familienministerium fordert Verbot von „Minecraft“
In Deutschland wird das Spiel sogar in Schulen eingesetzt

„Minecraft“ basiere auf Gewalt – zu diesem Urteil ist offenbar ein Bericht des türkischen Familienministeriums gekommen. Das Ministerium fordere deshalb ein Verbot des beliebten Weltenbauspiels, berichtet die englischsprachige Nachrichtenseite „Hürriyet Daily News“ unter Berufung auf die türkische Zeitung „Habertürk“.

In Deutschland ist „Minecraft“ ab sechs Jahren freigegeben. In manchen Schulen wird das Spiel als Unterrichtsmittel verwendet, um Kindern Informatik und Naturwissenschaften näher zu bringen. Es gibt mit „MinecraftEdu“ sogar ein speziell für Lernzwecke konzipierte Version.

Das türkische Familienministerium erkennt in seinem Bericht laut „Hürriyet Daily News“ zwar an, dass das Spiel die Kreativität von Kindern fördern kann – indem sie darin Häuser, Felder und Brücken bauen. Allerdings müssten zum Schutz der erbauten Welten feindliche Kreaturen getötet werden. Einige Kinder könnten demnach Spiel und Realität verwechseln und beispielsweise glauben, dass gefolterte Tiere keinen Schmerz empfinden. Außerdem könne das Spiel zu sozialer Isolation führen.

… weiter lesen auf Spiegel online:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/minecraft-tuerkisches-familienministerium-fordert-verbot-a-1022816.html

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